Parodontitis: Eine Volkskrankheit
Hinter dem Begriff Parodontitis verbirgt sich eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie ist neben der Zahnkaries das häufigste Krankheitsbild in der Zahnheilkunde. Ursächlich sind
unter anderem Bakterien, die sich im Zahnbelag befinden. Lang bestehender Zahnbelag mineralisiert, wird hart und es entsteht Zahnstein. Besteht dieser erhärtetet Belag über längere Zeit
kommt es zur Rötung und Schwellung des Zahnfleisches.
In weiterer Folge entzündet sich der Zahnhalteapparat und es kann zu Knochenabbau und zur Zahnlockerung kommen. In vielen Fällen ist dieser Prozess auch mit einer starken Blutungsneigung beim Zähneputzen verbunden. Die Entfernung der Zahnbeläge ist die Grundlage einer erfolgreichen Parodontitistherapie. Hierbei hat in den letzten Jahren auf der Basis neuer Erkenntnisse über Ursache und Entstehung parodontaler Erkrankungen ein Wandel weg von chirurgisch orientierten Behandlungsmethoden zu schonenderen, nicht chirurgischen Verfahren stattgefunden. Das Therapieziel heute ist die gründliche, aber oberflächenschonende Entfernung des Zahnbelages (Biofilm) in der Zahnfleischtasche.
Eine Erfolg versprechende und konsequente Parodontitistherapie gliedert sich in mehrere Phasen. Durch ein Vorgespräch und eine klinische sowie radiologische Untersuchung wird die Diagnose gestellt. Daran schließt sich zunächst eine nichtchirurgische Therapie an. Diese schonende Behandlung wird auf Wunsch des Patienten auch unter Lokalanästhesie durchgeführt.
Vier bis sechs Wochen nach der ersten Therapie folgt eine erneute Befundung zur Wiederbewertung des Therapieergebnisses. Auf Basis dieser Ergebnisse wird dann die weitere Parodontaltherapie geplant. Nur so kann dauerhaft die Zahl der schädlichen Keime in der Tasche derart vermindert werden, dass bei einem Großteil der Patienten kein weiter Knochenabbau auftritt, vorausgesetzt der Patient bleibt in professioneller Betreuung und befolgt auch die vom Zahnarzt empfohlene, häusliche Pflege der Zähne.