Fluorid: Fluch oder Segen?

Über die Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten wird viel diskutiert. In den Medien wird häufig über Fluorids Schutzwirkung vor Karies berichtet, obwohl einige behaupten, dass Fluorid den Zähnen schadet oder sogar giftig ist. Auch ich werde in der Praxis sehr oft darauf angesprochen und möchte deshalb einige Mythen über Fluorid in diesem Artikel aufräumen und alle Fragen rund um das Thema so gut es geht klären.

Der Zahnschmelz ist das härteste Material im Körper, das wie ein mikrofeines Gitter aus Kristallfasern die Zahnoberfläche überzieht. Allerdings hat er eine Schwachstelle: Wenn zucker- oder kohlenhydrathaltige Getränke oder Speisen genossen werden, freuen sich die Bakterien im Mund. Denn dabei entstehen Säuren, die den Zahnschmelz porös machen. In den Lücken finden Bakterien ideale Nistplätze. Karies entsteht.

Fluorid schützt

Fluoride in der Zahnpasten helfen, Mineralien wie Kalziumphosphat in die Zahnoberfläche wieder einzulagern. Sie legen sich wie ein Schutzfilm um die Zähne. Nicht nur Wissenschaftler, auch Verbraucherschützer wie die Stiftung Warentest bestätigen, dass Fluoride für die Zähne ein Segen sind. Wer mit fluoridhaltiger Zahnpasta die Zähne putzt, muss deutlich weniger den Bohrer des Zahnarztes fürchten als jemand, der eine fluoridfreie Zahnpasta benutzt.

Ist Fluorid giftig?

Der Mythos, Fluorid sei giftig, hält sich hartnäckig. Fluorid ist aber im Gegensatz zu dem namensähnlichen Fluor nicht giftig oder gefährlich für den Körper. Es handelt sich um Salze, die ein wichtiges Spurenelement des menschlichen Körpers darstellen. Bei Fluoriden ist es ähnlich wie bei anderen Mineralstoffen: Werden sie zu hoch dosiert, dann können sie schaden. Deshalb ist auch die Angst, Fluoride könnten Zähne und Knochen von Kindern bröckeln lassen, nicht grundsätzlich falsch. „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht`s, dass ein Ding kein Gift sei.“ Dieser berühmte Satz von Paracelsus trifft auch hier zu. Mit Natriumfluorid ist es ebenso wie mit Natriumchlorid, unserem Kochsalz: Auch das hat mit dem Chlor im Schwimmbadwasser nicht viel zu tun und wir salzen bereitwillig unser Essen damit. Vergiftungen mit Fluorid sind jedoch nahezu unmöglich. Es müsste eine Tube Erwachsenen-Zahnpasta verzehrt werden, damit ein sechsjähriges Kind Vergiftungserscheinungen zeigt. Ein Erwachsener müsste 3 Tuben Zahnpasta auf einmal schlucken, um erste Anzeichen einer Vergiftung zu entwickeln.

Wie entsteht Karies und was macht Fluorid?

In unserem natürlichen Zahnbelag leben Bakterien. Nehmen wir Zucker zu uns, nehmen diese Bakterien ihn ebenfalls auf, verstoffwechseln ihn und produzieren Säuren. Die schädigen unsere Zähne, weil sie Mineralien aus unserem Zahnschmelz herauslösen und so die Entstehung von Karies begünstigen. Diesem Prozess kann Fluorid entgegensteuern. Unser Zahnschmelz besteht zu einem großen Teil aus Hydroxylapatit, das sehr empfindlich auf Säuren reagiert. Putzen wir uns nun mit fluoridhaltiger Zahnpasta die Zähne, dringt das Fluorid in den Zahnschmelz ein und schmeißt dafür Hydroxid-Ionen hinaus. Durch diesen Tausch entsteht an der Zahnoberfläche eine hauchdünne Schicht eines festeren, stabileren Minerals namens Fluorapatit, dem Säuren nicht mehr viel anhaben können.  Haifischzähne bestehen übrigens zu fast 100 Prozent aus Fluorapatit. Das ist auch der Grund warum Haifischzähne besonders fest und widerstandsfähig sind.

Fazit: Die Studienlage ist eindeutig!

Aus über 600 internationalen Studien geht hervor, dass Fluorid einer der wesentlichen Faktoren ist, warum Karies in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Fluorid ist sehr wirksam und sehr einfach anzuwenden. Wenn viele Menschen darauf verzichten würden, könnte Karies wieder zu einer ernstzunehmenden Erkrankung werden. Grundsätzlich sollte zweimal täglich mit fluoridhaltiger altersgerechter Zahnpasta geputzt werden. Altersgerecht heißt: In Zahnpasten für Erwachsene sollten 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid enthalten sein, in Zahnpasta für Kinder bis 6 Jahre 1.000 ppm. In der Apotheke oder im Drogeriemarkt gibt es außerdem Fluoridgele und fluoridierte Mundspüllösungen zu kaufen, die einmal wöchentlich aufgetragen werden sollen. Bitte sprechen Sie gerne mit uns darüber, ob das bei Ihnen erforderlich ist. Bei einem erhöhten Kariesrisiko kann das der Fall sein. Sogenannte „White Spots“, weiße Flecken auf den Zähnen sind unter anderem ein Zeichen für Entkalkung. Dann ist eine zusätzliche Fluoridanwendung sinnvoll. Verfärbungen auf den Zähnen können allerdings auch ein Zeichen von Fluorose sein. Die entsteht, wenn zu viel Fluorid verwendet wurde. Das ist allerdings sehr selten und ein rein ästhetisches Problem.

 

Vielleicht noch ein interessantes Video zum Schluss: So gefährlich ist Fluorid in Zahnpasta – die Mathematik dahinter (youtube.com)

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Quellen

Snus – eine schleichende Bedrohung der Mundgesundheit

Ein beunruhigender Trend ist in den vergangenen Jahren zu beobachten: Eine zunehmende Anzahl von Jugendlichen zeigt Zahnfleischprobleme aufgrund des Konsums von Snus. Snus, kleine Tabaktüten, die unter die Lippe gelegt werden, erfreuen sich großer Beliebtheit bei Jugendlichen. Aber die Folgen für die Mundgesundheit sind beängstigend.

Vor den Auswirkungen des Snuskonsums warnen Zahnärzte. Die empfindliche Mundschleimhaut wird von den chemischen Substanzen in Snus angegriffen, die schwerwiegende Probleme wie Schleimhautentzündungen, Reizungen und sogar Parodontitis verursachen können. Allerdings ist das nicht alles: Snus erhöht auch das Risiko für Krebs. „Prinzipiell ist es eine weißliche Schleimhautveränderung, eine Leukoplakie, und daraus kann sich zu einem geringen Prozentsatz Mundhöhlenkrebs entwickeln“, sagt ein Experte in einem Interview mit orf.at.

Snus-Konsum steigt bei jungen Menschen

Die alarmierende Zunahme von Zahnfleischproblemen bei Jugendlichen in Österreich geht Hand in Hand mit der weit verbreiteten Verfügbarkeit von Snus. Dieses Produkt ist mittlerweile überall anzutreffen – sei es in öffentlichen Räumen, Nachtlokalen oder sogar an Schulen. Obwohl der Verkauf von Snus offiziell erst ab 18 Jahren erlaubt ist, ist es für Jugendliche oft leicht zugänglich.

Aufklärung in Schulen

Auch Schulen reagieren auf den Snus-Gebrauch unter ihren Schülern. An der HTL Bregenz werden weggeworfene, benutzte Beutel zu einem Ärgernis, da sie achtlos an Wände und Decken geworfen werden. Die Schulleitung hat reagiert und Snus-Beutel sind gemäß der Hausordnung nun im gesamten Schulgebäude verboten. Besonders besorgniserregend ist, dass sogar Erwachsene im Aufbaulehrgang den Snus im Unterricht nutzten. “Dort ist uns aufgefallen, dass sie aggressiv waren, wenn sie die Beutel nicht wechseln konnten. Da habe ich es zum ersten Mal in der Schule wahrgenommen. Sie waren es von der Arbeit gewohnt”, berichtet Direktorin Claudia Vögel im orf.at-Beitrag.

Die Schule spielt eine wichtige Rolle bei der Überwachung der Gesundheit ihrer Schüler. Im Rahmen der jährlichen Schuluntersuchungen wird auch der Mund auf mögliche Schäden durch Snus untersucht. “Wir schauen die Zähne und das Zahnfleisch an, aber die Schülerinnen und Schüler geben es natürlich zu”, erklärt Schulärztin Heide Jäger. Diese proaktiven Maßnahmen sind entscheidend, um frühzeitig potenzielle Gesundheitsprobleme zu erkennen und den Schülern die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um gesunde Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen.

Zahnärzte als wichtige Ansprechpartner

Auch Zahnärzte spielen wir eine entscheidende Rolle dabei, junge Menschen über die Risiken des Snuskonsums aufzuklären und sie zu ermutigen, gesunde Alternativen zu wählen. Es ist wichtig, dass sie Eltern, Lehrer und die Gesellschaft insgesamt sensibilisieren, um diesem gefährlichen Trend entgegenzuwirken.

Wenn Sie in Ihrer Praxis vermehrt Fälle von Zahnfleischproblemen oder anderen Symptomen sehen, die auf den Konsum von Snus hinweisen könnten, ist es wichtig, die Patienten darüber aufzuklären und gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen zu empfehlen. Prävention und Aufklärung sind der Schlüssel, um die Mundgesundheit unserer jungen Generation zu schützen und sie vor den schädlichen Auswirkungen von Tabakkonsum zu bewahren.

Quelle: softdent.at

Was ist eine Bestellpraxis?

Mit der Bestellpraxis bzw. Terminpraxis ist eine Organisationsform einer Arztpraxis gemeint, bei der Patienten vor dem Arztbesuch einen Termin vereinbaren müssen. So wird sichergestellt, dass jedem Patienten genügend Zeit zur Behandlung zur Verfügung steht.

Vorteile einer Bestellpraxis

Für die Praxis hat das den Vorteil, dass das Patientenaufkommen gleichmäßig verteilt werden kann. Die Patienten profitieren gleichzeitig von meist kürzeren Wartezeiten in der Praxis, da der jeweilige Zeitrahmen für sie reserviert wurde. Die Umsetzung einer Bestellpraxis ermöglicht somit eine effizientere Organisation der Praxisabläufe und eine bessere Planbarkeit für sowohl Ärzte als auch Patienten. Das Gegenteil der Bestellpraxis ist die offene Sprechstunde, bei der die Patienten den Arzt ohne eine vorherige Terminvereinbarung aufsuchen dürfen.

Wie funktioniert eine Bestellpraxis?

Nach dem sogenannten Bestellsystem zu arbeiten, heißt auch, wenn Sie das erste Mal in unserer Praxis sind, wird bei diesem Erstbesuch Diagnose, Behandlungsvorschläge, mögliche Alternativen sowie der Heilkostenplan ausführlich besprochen. Danach vereinbaren wir gemeinsam mit Ihnen die folgenden Behandlungstermine, sodass der Therapieplan zügig und systematisch umgesetzt werden kann.

Bitte vereinbaren Sie in jedem Fall vorher mit uns telefonisch oder per App oder Online-Rezeption einen Termin. Auch als Schmerzpatient bitten wir Sie, einen Termin zu vereinbaren, bzw. vorher in der Praxis anzurufen, da wir Ihnen eigens dafür reservierte Zeiten anbieten können.

Wir bemühen uns stets Sie in der Praxis nicht warten zu lassen. Trotzdem kann es gelegentlich zu Verzögerungen kommen, etwa wenn uns überraschend Akut- oder Schmerzpatienten ohne Voranmeldung aufsuchen oder Komplikationen auftreten.

Was kann ich als Patient dazu beitragen?

Damit dieses System reibungslos funktioniert sind wir aber auch auf Sie angewiesen: Bitte vereinbaren Sie in jedem Fall vorher einen Termin und halten Sie Ihre Termine stets pünktlich ein. Wenn Sie einen Termin nicht einhalten können, ersuchen wir sie,  diesen umgehend abzusagen. So können wir die frei werdenden Slots anderen Patienten zur Verfügung stellen und mit Ihnen einen neuen Termin vereinbaren.

Gerne können Sie bei uns Termine rund um die Uhr über unsere Online-Rezeption vereinbaren, oder Sie melden sich zu unseren Ordinationszeiten telefonisch zur Terminabstimmung!

Im Web und jetzt auch als App – Die Zahn-gesund.at App!

Ab sofort sind wir auch als App verfügbar!

Mit der Zahn-gesund.at App können Sie wie gewohnt unsere Web-Inhalte lesen, haben Zugriff auf unseren informativen Blog oder können unsere Online-Rezeption nutzen. Mit unserer Online-Rezeption haben Sie die Möglichkeit, Termine zu vereinbaren, zu stornieren oder zu ändern. Fordern Sie Unterlagen an, wie zum Beispiel eine Besuchsbestätigung oder eine Kopie der Honorarnote. Außerdem können Sie über den integrierten Messenger mit uns in Kontakt treten. Bei spontan frei werdenden Terminen erhalten Sie eine Push-Benachrichtigung und haben so die Möglichkeit sich einen Last-Minute-Termin zu sichern. Dieser wird mittels first-come-first-serve-Prinzip vergeben.

Unsere zahn-gesund.at App ist im App Store für Apple und Play Store für Android zum Download erhältlich, oder sie scannen direkt den unten stehenden QR-Code mit Ihrem Smartphone

Kreidezähne: die neue Volkskrankheit bei Kindern!

Kreidezähne – in der Wissenschaft als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) benannt – gehen als neue Volkskrankheit in die Geschichte ein. Von dieser Mineralisationsstörung der Front- sowie Backenzähne sind derzeit bereits über 30 Prozent der 12-Jährigen in Deutschland betroffen, Tendenz steigend. In Österreich sehen die Zahlen voraussichtlich ähnlich aus. Die Ursache der Entstehung ist nach wie vor nicht geklärt, Prävention: Fehlanzeige.

Was sind Kreidezähne und was bedeutet Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH)?

„Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist ein Wort, bei dem man aufpassen muss, sich nicht zu verhaspeln“, sagte Dr. Giraki zu Beginn ihres Vortrags auf dem Deutschen Zahnärztetag 2017 und betonte, dass die als „Kreidezähne“ oder auch „Käse-Molaren“ („Cheese Molars“) bezeichneten MIH-Zähne zum Albtraum vieler Eltern werden wird. Die MIH stellt eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar. Bereits vor dem Durchbruch der ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) sind dieselben bereits gelblich-bräunlich verfärbt, da sie noch unter der Schleimhaut liegend, nicht optimal remineralisiert wurden. Sind die Backenzähne dann durchgebrochen, ist der Zahnschmelz oft brüchig oder fehlt komplett. Und das häufig in einem sonst gesunden und vorbildlich geputzten Kinderkiefer. Die Schneidezähne (Inzisiven) sind dabei seltener betroffen. Neben des ästhetischen Dilemmas birgt die MIH noch viel schwerwiegendere Problem in sich: Weiterführender Verlust der Zahnhartsubstanz, ein enorm erhöhtes Kariesrisiko, eine schlechte Anästhesierbarkeit und eine hohe Empfindlichkeit der an MIH erkrankten Zähne auf Heißes / Kaltes und Berührung.

Woran erkenne ich eine MIH?

Die MIH wird in drei verschiedene Stufen unterteilt, je nach Schweregrad.
Schweregrad A:
MIH-Zähne weisen einzelne weiß-cremige bis gelb-braune Verfärbungen im Bereich der Kauflächen und Höcker auf. Die Zähne sind meist noch unempfindlich und die Struktur unbeschädigt.
Schweregrad B:
Neben den Verfärbungen weisen die Backenzähne einen stark demineraslisierten Zahnschmelz auf, es sind bereits Veränderungen in der Struktur zu erkennen; die Oberflächen sind rau und porös.
Schweregrad C:
Die MIH hat den Zahnschmelz enorm zerstört, Zähne bröckeln und brechen teilweise ab. Die zerklüftete Oberfläche lässt sich nicht mehr richtig putzen, so dass häufig eine Karies auf die bestehende MIH-Läsion aufsattelt. Die Zähne sind extrem berührungsempfindlich.

Wann entsteht die MIH?

Die Entwicklung eines Zahnes ist ein langwieriger Prozess und die Grundlagen der Zahnbildung werden daher bereits beim Ungeborenen im Mutterleib gelegt. Die Zahnschmelzbildung geschieht so lange der Zahn noch unter der Schleimhaut sitzt. Bricht die fertige Krone durch, ist die Schmelzbildung abgeschlossen. Aus diesem Grund sind sich die Wissenschaftler einig, dass bei Kindern die später an MIH leiden, irgendwann im Laufe des Schmelzbildungsprozesses etwas schief gelaufen sein muss. Da die am häufigst betroffenen Sechs-Jahres-Molaren zwischen dem 8. Schwangerschaftsmonat und dem 4. Lebensjahr mineralisiert werden und der Schwerpunkt der Zahnentwicklung im ersten Lebensjahr liegt, scheint dies der für die MIH kritische Zeitpunkt zu sein.
Als Erklärung werden verschiedene Faktoren herangezogen. Beginnend mit Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt, Infektionskrankheiten, gehäufte Medikamenteneinnahme oder Antibiotikagabe, Atemwegserkrankungen, Asthma, Vitamin-D-Mangel, Störungen im Mineralhaushalt, Windpocken oder andere schwere Erkrankungen im Kleinkindalter sowie Umwelteinflüsse. Die Ursachen scheinen nach wie vor unklar, der Verdacht gegen Bisphenol A (BPA) in Kunststoffen erhärtet sich jedoch.
Auch sozioökonomische Hintergründe scheiden als Ursachen offenbar aus. Mädchen und Jungen scheinen gleich häufig betroffen zu sein. Ziemlich sicher ist jedoch, dass sich die Entstehung der MIH nur multifaktoriell und systemisch erklären lassen wird. Ziemlich sicher scheint ebenfalls, dass es sich bei der MIH um eine erworbene und nicht um eine vererbte Krankheit handelt.

Therapie der MIH

Schweregrad A:
Bei intakten Oberflächen und Kariesfreiheit lässt man die Backenzähne durchbrechen. Der Zahn wird fluoridiert und der betroffene Bereich mit einem Versiegeler oder Komposit abgedeckt.
Schweregrad B:
Behandlung wie bei Schweregrad A. Beginnt der Zahn zu bröckeln, muss derselbe prothetisch mittels Glasionomerzement versorgt werden.
Schweregrad C:
Die Zähne werden zunächst mit einem Glasionomerzement abgedeckt und der Durchbruch begleitet. Unter Lokalanästhesie erfolgt in einem zweiten Schritt die Abdeckung der vollständig durchgebrochenen Zähne mit Komposit. Eine Alternative ist die Anwendung konfektionierter Stahlkronen. Sind die Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, wird entschieden, ob es sinnvoll ist die Zähne zu erhalten.

Quelle: Dr. Pink, Dr. Wolferstätter, München

Rauchen erhöht Risiko für Zahnverlust

Wer raucht, schadet damit nicht nur der Lunge, sondern auch den Zähnen – das legt eine Potsdamer Langzeitstudie nahe. Die gute Nachricht: Bei Verzicht sinkt das Risiko schnell.

Hauptursachen für Zahnausfall seien Karies und Entzündungen des Zahnfleischs, berichtet das Deutsche Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam. Nicht geklärt sei, inwieweit Rauchen auch das Risiko für Karies erhöht.

Menschen, die mit dem Rauchen aufhörten, könnten ihr Risiko aber innerhalb kurzer Zeit verringern, schreiben die Forscher im “Journal of Dental Research”. Es könne allerdings über zehn Jahre dauern, bis die Gefährdung wieder auf das Niveau von Nichtrauchern sinke.

Man müsse Menschen davon überzeugen, Nichtraucher zu werden, erklärt Studienleiter Heiner Boeing vom DIfE: “Rauchen verkürzt die Lebenszeit. Nicht zu rauchen ist gut für Lunge und Gefäße und führt nach unseren Erkenntnissen auch zu einer guten Zahngesundheit bis ins hohe Alter.”

Im Vergleich zu Nichtrauchern war bei Rauchern das Risiko, ihre Zähne vorzeitig zu verlieren, um den Faktor 2,5- bis 3,6 größer. An der Studie nahmen mehr als 23.000 Probanden teil.

Quelle: science.ORF.at/dpa

Kurze Zahnimplantate – ohne Knochenaufbau

Einer der Schwerpunkte unserer Zahnarztpraxis liegt im Bereich der dentalen Implantologie.

Erwartungen und Wünsche der Patienten in Bezug auf ihre Zahnbehandlung haben sich mit den Jahren stark verändert. Dies ist besonders deutlich beim Einsatz von Zahnimplantaten. So wünschen sich für eine optimale funktionelle und ästhetische Versorgung zwar zunehmend mehr Menschen Zahnimplantate, gleichzeitig scheuen sie aber aufwändige chirurgische Eingriffe.
Forschung und Wissenschaft in der Implantologie reagieren auf diesen verständlichen Patientenwunsch mit innovativen Entwicklungen und Materialien. Das Stichwort dabei heißt kurze Zahnimplantate. Darunter versteht man eine langfristig sichere und zuverlässige implantologische Versorgung durch ausgereifte Verfahren, die Knochen und Gewebe maximal schonen und dem Patienten umfangreiche chirurgische Maßnahmen ersparen.

Aktuelle Studien belegen, dass kurze Zahnimplantate die gleichen Erfolgsraten wie herkömmliche, längere Implantate erreichen.

Kommen Sie in unsere Praxis und lassen Sie sich über Ihre dentale Zukunft beraten.

Ich freue mich auf Sie!

Parodontitis: Eine Volkskrankheit

Hinter dem Begriff Parodontitis verbirgt sich eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie ist neben der Zahnkaries das häufigste Krankheitsbild in der Zahnheilkunde. Ursächlich sind
unter anderem Bakterien, die sich im Zahnbelag befinden. Lang bestehender Zahnbelag mineralisiert, wird hart und es entsteht Zahnstein. Besteht dieser erhärtetet Belag über längere Zeit
kommt es zur Rötung und Schwellung des Zahnfleisches.

In weiterer Folge entzündet sich der Zahnhalteapparat und es kann zu Knochenabbau und zur Zahnlockerung kommen. In vielen Fällen ist dieser Prozess auch mit einer starken Blutungsneigung beim Zähneputzen verbunden. Die Entfernung der Zahnbeläge ist die Grundlage einer erfolgreichen Parodontitistherapie. Hierbei hat in den letzten Jahren auf der Basis neuer Erkenntnisse über Ursache und Entstehung parodontaler Erkrankungen ein Wandel weg von chirurgisch orientierten Behandlungsmethoden zu schonenderen, nicht chirurgischen Verfahren stattgefunden. Das Therapieziel heute ist die gründliche, aber oberflächenschonende Entfernung des Zahnbelages (Biofilm) in der Zahnfleischtasche.

Eine Erfolg versprechende und konsequente Parodontitistherapie gliedert sich in mehrere Phasen. Durch ein Vorgespräch und eine klinische sowie radiologische Untersuchung wird die Diagnose gestellt. Daran schließt sich zunächst eine nichtchirurgische Therapie an. Diese schonende Behandlung wird auf Wunsch des Patienten auch unter Lokalanästhesie durchgeführt.

Vier bis sechs Wochen nach der ersten Therapie folgt eine erneute Befundung zur Wiederbewertung des Therapieergebnisses. Auf Basis dieser Ergebnisse wird dann die weitere Parodontaltherapie geplant. Nur so kann dauerhaft die Zahl der schädlichen Keime in der Tasche derart vermindert werden, dass bei einem Großteil der Patienten kein weiter Knochenabbau auftritt, vorausgesetzt der Patient bleibt in professioneller Betreuung und befolgt auch die vom Zahnarzt empfohlene, häusliche Pflege der Zähne.

Zahnfarbene Füllungen

Schöner als Amalgam und Gold. Besser als einfache Kunststoffe. Manchmal bleiben trotz Professioneller Zahnreinigung noch dunkle Flecken oder Ränder auf den Zähnen. Woher kommen diese
und was kann man dagegen tun? Oft sind es alte Kunststofffüllungen in den Schneidezähnen, die im Laufe der Jahre dunkel geworden sind. Der Grund: Frühere Kunststoffe ließen sich nicht
auf Hochglanz polieren. Dadurch blieb die Oberfläche leicht rau. In dieser setzen sich Farbstoffe aus Nahrungsmittel fest und führen zu dunklen Verfärbungen.

Manchmal sind auch Farbstoffe in den Spalt zwischen Füllung und Zahn eingedrungen und die Folge ist ein deutlich sichtbarer, dunkler Rand um die Füllung herum. Das sieht meistens nicht schön aus! Solche alten Füllungen lassen sich durch moderne Materialien (sog. Komposite) ersetzen, die ganz oder nahezu „unsichtbar“ sind.

Komposite werden in einem speziellen Verfahren fest mit dem Zahn verbunden, sodass kein Randspalt bleibt, durch den Bakterien eindringen können. Danach wird die Oberfläche vom Zahnarzt angepasst und poliert.

Durch diese Politur erhalten Komposit-Füllungen eine sehr glatte Oberfläche, in die sich keine Farbstoffe einlagern können. Dadurch bleiben sie auch lange Zeit schön.