Kreidezähne: die neue Volkskrankheit bei Kindern!

Kreidezähne – in der Wissenschaft als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) benannt – gehen als neue Volkskrankheit in die Geschichte ein. Von dieser Mineralisationsstörung der Front- sowie Backenzähne sind derzeit bereits über 30 Prozent der 12-Jährigen in Deutschland betroffen, Tendenz steigend. In Österreich sehen die Zahlen voraussichtlich ähnlich aus. Die Ursache der Entstehung ist nach wie vor nicht geklärt, Prävention: Fehlanzeige.

Was sind Kreidezähne und was bedeutet Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH)?
„Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist ein Wort, bei dem man aufpassen muss, sich nicht zu verhaspeln“, sagte Dr. Giraki zu Beginn ihres Vortrags auf dem Deutschen Zahnärztetag 2017 und betonte, dass die als „Kreidezähne“ oder auch „Käse-Molaren“ („Cheese Molars“) bezeichneten MIH-Zähne zum Albtraum vieler Eltern werden wird. Die MIH stellt eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz dar. Bereits vor dem Durchbruch der ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) sind dieselben bereits gelblich-bräunlich verfärbt, da sie noch unter der Schleimhaut liegend, nicht optimal remineralisiert wurden. Sind die Backenzähne dann durchgebrochen, ist der Zahnschmelz oft brüchig oder fehlt komplett. Und das häufig in einem sonst gesunden und vorbildlich geputzten Kinderkiefer. Die Schneidezähne (Inzisiven) sind dabei seltener betroffen. Neben des ästhetischen Dilemmas birgt die MIH noch viel schwerwiegendere Problem in sich: Weiterführender Verlust der Zahnhartsubstanz, ein enorm erhöhtes Kariesrisiko, eine schlechte Anästhesierbarkeit und eine hohe Empfindlichkeit der an MIH erkrankten Zähne auf Heißes / Kaltes und Berührung.

Woran erkenne ich eine MIH?
Die MIH wird in drei verschiedene Stufen unterteilt, je nach Schweregrad.
Schweregrad A:
MIH-Zähne weisen einzelne weiß-cremige bis gelb-braune Verfärbungen im Bereich der Kauflächen und Höcker auf. Die Zähne sind meist noch unempfindlich und die Struktur unbeschädigt.
Schweregrad B:
Neben den Verfärbungen weisen die Backenzähne einen stark demineraslisierten Zahnschmelz auf, es sind bereits Veränderungen in der Struktur zu erkennen; die Oberflächen sind rau und porös.
Schweregrad C:
Die MIH hat den Zahnschmelz enorm zerstört, Zähne bröckeln und brechen teilweise ab. Die zerklüftete Oberfläche lässt sich nicht mehr richtig putzen, so dass häufig eine Karies auf die bestehende MIH-Läsion aufsattelt. Die Zähne sind extrem berührungsempfindlich.

Wann entsteht die MIH?
Die Entwicklung eines Zahnes ist ein langwieriger Prozess und die Grundlagen der Zahnbildung werden daher bereits beim Ungeborenen im Mutterleib gelegt. Die Zahnschmelzbildung geschieht so lange der Zahn noch unter der Schleimhaut sitzt. Bricht die fertige Krone durch, ist die Schmelzbildung abgeschlossen. Aus diesem Grund sind sich die Wissenschaftler einig, dass bei Kindern die später an MIH leiden, irgendwann im Laufe des Schmelzbildungsprozesses etwas schief gelaufen sein muss. Da die am häufigst betroffenen Sechs-Jahres-Molaren zwischen dem 8. Schwangerschaftsmonat und dem 4. Lebensjahr mineralisiert werden und der Schwerpunkt der Zahnentwicklung im ersten Lebensjahr liegt, scheint dies der für die MIH kritische Zeitpunkt zu sein.
Als Erklärung werden verschiedene Faktoren herangezogen. Beginnend mit Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt, Infektionskrankheiten, gehäufte Medikamenteneinnahme oder Antibiotikagabe, Atemwegserkrankungen, Asthma, Vitamin-D-Mangel, Störungen im Mineralhaushalt, Windpocken oder andere schwere Erkrankungen im Kleinkindalter sowie Umwelteinflüsse. Die Ursachen scheinen nach wie vor unklar, der Verdacht gegen Bisphenol A (BPA) in Kunststoffen erhärtet sich jedoch.
Auch sozioökonomische Hintergründe scheiden als Ursachen offenbar aus. Mädchen und Jungen scheinen gleich häufig betroffen zu sein. Ziemlich sicher ist jedoch, dass sich die Entstehung der MIH nur multifaktoriell und systemisch erklären lassen wird. Ziemlich sicher scheint ebenfalls, dass es sich bei der MIH um eine erworbene und nicht um eine vererbte Krankheit handelt.

Therapie der MIH
Schweregrad A:

Bei intakten Oberflächen und Kariesfreiheit lässt man die Backenzähne durchbrechen. Der Zahn wird fluoridiert und der betroffene Bereich mit einem Versiegeler oder Komposit abgedeckt.
Schweregrad B:
Behandlung wie bei Schweregrad A. Beginnt der Zahn zu bröckeln, muss derselbe prothetisch mittels Glasionomerzement versorgt werden.
Schweregrad C:
Die Zähne werden zunächst mit einem Glasionomerzement abgedeckt und der Durchbruch begleitet. Unter Lokalanästhesie erfolgt in einem zweiten Schritt die Abdeckung der vollständig durchgebrochenen Zähne mit Komposit. Eine Alternative ist die Anwendung konfektionierter Stahlkronen. Sind die Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, wird entschieden, ob es sinnvoll ist die Zähne zu erhalten.

Quelle: Dr. Pink, Dr. Wolferstätter, München

Rauchen erhöht Risiko für Zahnverlust

Wer raucht, schadet damit nicht nur der Lunge, sondern auch den Zähnen – das legt eine Potsdamer Langzeitstudie nahe. Die gute Nachricht: Bei Verzicht sinkt das Risiko schnell.

Hauptursachen für Zahnausfall seien Karies und Entzündungen des Zahnfleischs, berichtet das Deutsche Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam. Nicht geklärt sei, inwieweit Rauchen auch das Risiko für Karies erhöht.

Menschen, die mit dem Rauchen aufhörten, könnten ihr Risiko aber innerhalb kurzer Zeit verringern, schreiben die Forscher im „Journal of Dental Research“. Es könne allerdings über zehn Jahre dauern, bis die Gefährdung wieder auf das Niveau von Nichtrauchern sinke.

Man müsse Menschen davon überzeugen, Nichtraucher zu werden, erklärt Studienleiter Heiner Boeing vom DIfE: „Rauchen verkürzt die Lebenszeit. Nicht zu rauchen ist gut für Lunge und Gefäße und führt nach unseren Erkenntnissen auch zu einer guten Zahngesundheit bis ins hohe Alter.“

Im Vergleich zu Nichtrauchern war bei Rauchern das Risiko, ihre Zähne vorzeitig zu verlieren, um den Faktor 2,5- bis 3,6 größer. An der Studie nahmen mehr als 23.000 Probanden teil.

Quelle: science.ORF.at/dpa

Kurze Zahnimplantate – ohne Knochenaufbau

Einer der Schwerpunkte unserer Zahnarztpraxis liegt im Bereich der dentalen Implantologie.

Erwartungen und Wünsche der Patienten in Bezug auf ihre Zahnbehandlung haben sich mit den Jahren stark verändert. Dies ist besonders deutlich beim Einsatz von Zahnimplantaten. So wünschen sich für eine optimale funktionelle und ästhetische Versorgung zwar zunehmend mehr Menschen Zahnimplantate, gleichzeitig scheuen sie aber aufwändige chirurgische Eingriffe.
Forschung und Wissenschaft in der Implantologie reagieren auf diesen verständlichen Patientenwunsch mit innovativen Entwicklungen und Materialien. Das Stichwort dabei heißt kurze Zahnimplantate. Darunter versteht man eine langfristig sichere und zuverlässige implantologische Versorgung durch ausgereifte Verfahren, die Knochen und Gewebe maximal schonen und dem Patienten umfangreiche chirurgische Maßnahmen ersparen.

Aktuelle Studien belegen, dass kurze Zahnimplantate die gleichen Erfolgsraten wie herkömmliche, längere Implantate erreichen.

Kommen Sie in unsere Praxis und lassen Sie sich über Ihre dentale Zukunft beraten.

Ich freue mich auf Sie!

Parodontitis: Eine Volkskrankheit

Hinter dem Begriff Parodontitis verbirgt sich eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie ist neben der Zahnkaries das häufigste Krankheitsbild in der Zahnheilkunde. Ursächlich sind
unter anderem Bakterien, die sich im Zahnbelag befinden. Lang bestehender Zahnbelag mineralisiert, wird hart und es entsteht Zahnstein. Besteht dieser erhärtetet Belag über längere Zeit
kommt es zur Rötung und Schwellung des Zahnfleisches.

In weiterer Folge entzündet sich der Zahnhalteapparat und es kann zu Knochenabbau und zur Zahnlockerung kommen. In vielen Fällen ist dieser Prozess auch mit einer starken Blutungsneigung beim Zähneputzen verbunden. Die Entfernung der Zahnbeläge ist die Grundlage einer erfolgreichen Parodontitistherapie. Hierbei hat in den letzten Jahren auf der Basis neuer Erkenntnisse über Ursache und Entstehung parodontaler Erkrankungen ein Wandel weg von chirurgisch orientierten Behandlungsmethoden zu schonenderen, nicht chirurgischen Verfahren stattgefunden. Das Therapieziel heute ist die gründliche, aber oberflächenschonende Entfernung des Zahnbelages (Biofilm) in der Zahnfleischtasche.

Eine Erfolg versprechende und konsequente Parodontitistherapie gliedert sich in mehrere Phasen. Durch ein Vorgespräch und eine klinische sowie radiologische Untersuchung wird die Diagnose gestellt. Daran schließt sich zunächst eine nichtchirurgische Therapie an. Diese schonende Behandlung wird auf Wunsch des Patienten auch unter Lokalanästhesie durchgeführt.

Vier bis sechs Wochen nach der ersten Therapie folgt eine erneute Befundung zur Wiederbewertung des Therapieergebnisses. Auf Basis dieser Ergebnisse wird dann die weitere Parodontaltherapie geplant. Nur so kann dauerhaft die Zahl der schädlichen Keime in der Tasche derart vermindert werden, dass bei einem Großteil der Patienten kein weiter Knochenabbau auftritt, vorausgesetzt der Patient bleibt in professioneller Betreuung und befolgt auch die vom Zahnarzt empfohlene, häusliche Pflege der Zähne.

Zahnfarbene Füllungen

Schöner als Amalgam und Gold. Besser als einfache Kunststoffe. Manchmal bleiben trotz Professioneller Zahnreinigung noch dunkle Flecken oder Ränder auf den Zähnen. Woher kommen diese
und was kann man dagegen tun? Oft sind es alte Kunststofffüllungen in den Schneidezähnen, die im Laufe der Jahre dunkel geworden sind. Der Grund: Frühere Kunststoffe ließen sich nicht
auf Hochglanz polieren. Dadurch blieb die Oberfläche leicht rau. In dieser setzen sich Farbstoffe aus Nahrungsmittel fest und führen zu dunklen Verfärbungen.

Manchmal sind auch Farbstoffe in den Spalt zwischen Füllung und Zahn eingedrungen und die Folge ist ein deutlich sichtbarer, dunkler Rand um die Füllung herum. Das sieht meistens nicht schön aus! Solche alten Füllungen lassen sich durch moderne Materialien (sog. Komposite) ersetzen, die ganz oder nahezu „unsichtbar“ sind.

Komposite werden in einem speziellen Verfahren fest mit dem Zahn verbunden, sodass kein Randspalt bleibt, durch den Bakterien eindringen können. Danach wird die Oberfläche vom Zahnarzt angepasst und poliert.

Durch diese Politur erhalten Komposit-Füllungen eine sehr glatte Oberfläche, in die sich keine Farbstoffe einlagern können. Dadurch bleiben sie auch lange Zeit schön.